REGELN UND SICHERHEIT

Wie passt das denn nun zu Soft Skill-Trainings und Theater?

DAS WICHTIGSTE RÄDCHEN IM GETRIEBE IST IMMER DER MENSCH

Eine Firma fragte mich vor ein paar Jahren zu Kommunikationstrainings an. Soweit so gewöhnlich. Aus einem kleinen Flirt wurde eine längere Affäre. Wir können immer noch nicht voneinander lassen, In den Trainings geht es eigentlich immer um ein und dieselbe Grundweisheit. Die besten Datenblätter, Vorschriftenkataloge, Gesetze, Handbücher, Arbeitsprozessbeschreibungen sind völlig wertlos, wenn es nicht Menschen gibt, die diese Basis als Philosophie zu 100% leben. Inzwischen habe ich eine Unmenge über Regel- und Verhaltensphilosophie in Unternehmen dazugelernt und tue es immer noch. 

Eine Analogie aus dem Straßenverkehr, um die Tiefe dieser Trainings zu verdeutlichen:

Nehmen wir an, es ist deutlich ersichtlich, dass eine gut ausgebaute Straße an einem Kindergarten vorbeiführt. Braucht es an dieser Stelle überhaupt ein eigenes Verkehrsschild, oder wird ohnehin jeder aus gesundem Menschenverstand angemessen langsam vorbeifahren? Und was ist dann angemessen langsam? Wer kann das auf welcher Basis entscheiden? Was gilt denn außerhalb der Kindergartenzeit? Ist das im Ermessen des Einzelnen? Was nimmt der unwissende Beobachter der Situation mit, wenn er den Autofahrer außerhalb der Kindergartenzeit mit quietschenden Reifen vorbeidonnern sieht. In welche Richtung wird sich an dieser Verkehrsstelle ein Herdenverhalten durch gegenseitige Imitation entwickeln? Wie steht es mit dem Gerechtigkeitsgefühl verschiedener Autofahrer und der Kindergarten-Eltern? Was ist die Basis bei rechtlichen Auseinandersetzungen im Fall der Fälle? Funktionieren Regeln überhaupt ohne drohende Sanktionen bei Überschreitung oder Belohnung bei deren Einhaltung?

Ein sehr einfaches Beispiel, das eindrucksvoll zeigt, wie schwierig das Thema Regelsetzungen und das Füllen einer Regelkultur mit Leben in einem Unternehmen sein kann.


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