LSK-THEATER
Wo alles herkommt. Das Amateurtheater - ein Herzensort.
DIE AUSLÖSERINNEN
Theater hat für mich viel damit zu tun, wie man... Schon immer fühlte ich mich durch die Literatur... Ach was, ich sag's, wie es wirklich war. Die schönsten Mädchen in der Schule spielten Theater. Auch die drei bis vierzehn, in die ich verliebt war, waren darunter. Ich musste also Theaterspielen, es blieb mir keine andere Wahl.
So ging ich dereinst zum örtlichen Theaterverein, marschierte eine Stunde im Raum herum und stellte mir vor, ein Huhn zu sein. Ich gackerte um mein Leben, aber in Wahrheit wartete ich auf den interessanten Teil mit den Partnerübungen. Die Kunst bestand darin, zu antizipieren, wann das Raumgehen seinem ersehnten Ende zuging, um dann wie aus völligem Zufall direkt vor der richtigen Person zu stehen.
Ob ich unterm Strich Erfolg hatte? Mit dem Theater oder mit der eigentlichen Hauptsache. Naja, so oder so: Es...ist kompliziert.
Das LSK Theater jedenfalls halte ich bis heute für einen zauberhaften Ort, in einem ansonsten mit Höhepunkten geizendem kleinen Städtchen.
2010 - LADIES NIGHT
Meine bis dato letzte Mitwirkung im LSK. Auch bekannt unter "Ganz oder gar nicht". Hier spielte eine sehr besondere "Mann"schaft zusammen. Wir hatten viel Spaß, nicht nur beim Auspacken der Penispumpe.
2007 - DREI MAL LEBEN
Meine dritte Regie (die zweite war mit einem Kneipensemble). Vier Personen, eine Situation, drei Varianten davon. Typisch französisch: verworrene Beziehungen, irgendwie mies und entlarvend. Schön.
2004 - INDIEN
Der Herr Bösel. Der Traum einer Rolle. Trinker, Misanthrop, hässlich. Durfte auf der Bühne mit einem halben Auto fahren. Toll.
2002 - FRANK UND STEIN
Ein Zweipersonen-Stück, das schon irgendwie besonders war. Kamm als Bart, Blumenkohl als Gehirn, eine wahnsinnig starke Brille ohne Gläser. Sieben Jahre danach nahmen wir es sogar nochmal auf.
2000 - WAS IHR WOLLT
Malvolio mit einer leicht femininen Tanzeinlage. Also, ich war 'ne fantastische Tunte. Endlich. Es war wirklich sehr schön.
1999 - JOHN UND JOE
Meine erste Regie. Probenwochenende im Bayerischen Wald mit fünfstündigem Tanztraining in einem Steinbruch. Ich höre heute noch die zertretenen Coladosen unter den Schuhen klackern.
1999 - KEIN PLATZ FÜR IDIOTEN
Hauptrolle als behinderter Junge. Hatte meistens eine Maske auf. Das gefiel mir besonders.
1998 - DER STREIT
Weiße Reinheit auf der Bühne, hohe Kunst in einem Schlossinnenhof, Da stand Komödie auf dem Plakat, der Humor des 18. Jhdts. blieb mir verschlossen. Brach mir während der Vorstellungen aus Spaß ein Bein - auch kein Lacher.
1997 - BESUCH DER ALTEN DAME
Sehr viele Spieler, sehr viele Emotionen, sehr viele meterlange Zeigefinger, Dilemmata und schräge Vögel - eben Dürenmatt. Ich ein Sohn Ills ohne näheren Auftrag.
1997 - RONJA RÄUBERTOCHTER
Ich wohnte als Räuber Mattis' auf der besseren Seite der Burg. Wer will schon ein Borkafatzke sein?
1996 - JOSSI UND ABDALLAH
Ich spielte einen Palästinenser, der Freundschaft mit einem Israeli knüpfte. Kein Missgeschick, es war wirklich sehr, sehr ernst und tragisch.
1995 - HOLZERS PEEPSHOW
Mein Vater war sehr stolz, dass ich sein Arbeitshemd auf der Bühne trug. Ich durfte einen halbtoten Großvater gehen lassen.
1995 - DSCHUNGELBUCH
Unvergessen als Mowgli auf mir (Bagheera) lag, nachdem eine Hängematte zusammenkrachte. Alle brüllten, aber wir spielten eisern die traurige Geschichte von Bagheeras Gefangenschaft.
1994 - DAS MÄDCHEN MIT DEN SCHWEFELHÖLZERN
Da war irgendwas mit einem sehr traurigen Abendessen. Ich glaube wir waren arm oder so.
1994 - DER GESTIEFELTE PINOCCHIO
Ich trug eine Feinstrumphose und wurde blackgepaintet. Die Kinder lachten über die in meinen Augen blutrünstige Performance.
1994 - DAS GAUKLERMÄRCHEN
Mein Bühnenname lautet schlicht: DER NARR, wie soll es anders sein. Omen est Nomen oder eher andersrum...